28 Dezember 2011

Drogenjahr 2011

Der Jahresrückblick 2011 zum Thema Drogen und Sucht:  

Januar: Am 20. Januar stirbt das Porno-Starlet “sexy Cora” mit 23 Jahren an den Folgen eines Narkosefehlers bei einer Brust OP. Das Thema beherscht Tagelang die Boulevardpresse. Die Oberweite sollte von 70 F auf 70 G vergrößert werden, für mich ein klarer Fall für “stofflose Sucht”. Hier wurden die Schönheitsoperationen zur Droge. Die auf ihren Körper reduzierte Cora war auf dessen vermeintliche Optimierung fixiert, entgegen aller Vernunft. 

Februar: Leipzigs Polizeipräsident Horst Wawrzynski beklagt sich öffentlich über die Drogenpolitik der Stadt. Die ist ein Kriminalitätshochburg in Sachsen, besonders bei typischer Beschaffungskriminalität. „Leipzig importiert die Drogen-Abhängigen“ meint der Polizeichef: „In Leipzig werden jährlich 2,3 Mio. Euro für Drogenberatung und Betreuung der Junkies ausgegeben, z.B. Spritzen kostenlos bereit gestellt. Gleich große Städte wie Nürnberg geben dafür nur 600 000 Euro aus.“  

März: Am 26. März eröffnete in den Kunst-Werken Berlin “The Recovery of Discovery”. Der Franzosse Cyprien Gaillard baute hier eine 4,25 Meter hohe Pyramide aus gefüllten Bierkisten und lud die Besucher ein, sich zu bedienen. Was dabei entstand sah erwartungsgemäß aus wie ein Gabelstaplerunfall im Getränkegroßhandel. Bleibt die Frage ist das Kunst oder Werbegag der türkischen Brauerei Efes? 

April: Mit ein, zwei Gläschen Prosecco fängt es an und endet nach einer ganzen Flasche Cognac im Krankenhaus.  Christiane Hörbiger ist am 26.April in der ARD  als Alkoholikerin Carla im Film „Wie ein Licht in der Nacht“ zu sehen. Ein Wunderbarer Film zur Alkoholsucht in gut situierten Kreisen der das Problem wenigstens für kurze Zeit zum Gesprächsthema macht. 

Mai: Am 26 Mai beschließt die holländische Regierung das Ende des frei verkäuflichen Cannabis. Die ca. 700 Coffeshops sollen in geschlossene Clubs mit Mitgliederausweis (Wietpas) umgewandelt werden. Den sollen wiederum nur Niederländer erhalten um den Drogentourismus zu unterbinden. Ab wann die Reglungen aber im ganzen Land umgesetzt werden ist noch unklar. 

Juni: Das deutsche Anti-Alkohol-Jugendprojekt “bunt statt blau” kührt am 27 Juni seine Sieger. In allen 16 Bundesländern wurden die besten Plakate von den rund 12.000 jugendlichen Teilnehmern ausgewählt. Eine prominente Jury hat über die drei Bundessieger entschieden. Für 2012 kann man sich jetzt wieder anmelden. 

Juli: Am 13.Juli öffnet in Berlin die umstrittene Fotoausstellung “Heroin Kids”. Weibliche Teenager in zum Teil gestellten, aber auch die Realität darstellenden Fotos. Eine Realität zwischen Drogen, Gewalt, Prostitution und Sex. Drogen-Lolitas als Jugendkultur und mittlerweile als gebundene Ausgabe bei Amazon für 39.99 Euro. Kunst? Eher Onaniervorlage für Perverse! 

August: In Bremerhaven beschlagnahmen Ermittler 100 kg Kokain. Der Stoff mit einem Reinheitsgehalt von 80 Prozent war für den Berliner Markt bestimmt. Straßenverkaufswert: bis zu fünf Millionen Euro. Das Rauschgift war in drei Sporttaschen in einem Kaffee-Container versteckt, wurde auf dem Schiffsweg von Panama nach Deutschland geschmuggelt. 

September: Die Piratenpartei zieht mit bemerkenswerten 8,9 % in das Berliner Abgeordnetenhaus ein. Mit den Linken (11,7%) und den Grünen (17,6%) sind in der deutschen Hauptstadt nunmehr 3 Parteien die eine liberale Drogenpolitik verfolgen im Landesparlament vertreten. Da sich aber die beiden großen Parteien CDU und SPD zum regieren zusammengetan haben, ist eine Drogenpolitische Revolution ausgeblieben. 

Oktober: Die Hackergruppe Anonymous zwingt ein mexikanischen Drogenkartellen in die Knie. Auslöser des Konflikts ist die Entführung eines Anonymous-Anhängers im Bundesstaat Veracruz. Dafür machen die anonymen Hacker das Kartell “Los Zetas” verantwortlich. Anonymus fordert das Kartell via YouTube auf, den Entführten unverzüglich freizulassen und drohen mit die Daten von los Zetas Unterstützern zu veröffentlichen. Im November endet der Konflikt vorerst mit der Freilassung des Anonymous-Anhängers. 

November: Im Rahmen der Aktion “Frag die Kanzlerin” gewinnt die Frage des Deutschen Hanf Verband zur “Cannabislegalisierung” den ersten Platz. Ende November beantwortet Bundeskanzlerin Angela Merkel die Frage im YouTube Kanal der Bundesregierung. Erwartungsgemäß lehnt sie eine Legalisierung ab, wobei ihre Begründung dabei ziemlich dünn ausfällt und die pauschale Aussage zum Suchtrisiko von Cannabis nicht wirklich zu überzeugen vermag. Wobei die ca. 2 Minuten die sich die Kanzlerin der Beantwortung widmet sicher auch nicht ausreichen um ein so Komplexes Thema ausreichen zu beleuchten. 

Dezember: Kurz vor Weihnachten werden in Düsseldorf zwei Kokaindealer verhaftet die ein besonders dreistes Geschäftsmodell hatten. Sie lieferten Kokain aus wie ein Pizza-Service, Einfach anrufen, wenig später stand ihr Drogen-Taxi vor der Tür. Laut Polizeiangaben gingen täglich etwa 30 bis 40 telefonische Drogenbestellungen bei dem 32-Jährigen Drahtzieher ein.“ Die Auslieferung übernahm dann ein 37-Jähriger Komplize mit einem unscheinbaren Opel Vectra.

Quellen: Spiegel, Bild, grow und natürlich Drogenguide

21 Dezember 2011

eSmoking - Dampfe statt Zigarette

Wahrscheinlich blendet Google neben diesen Blogeintrag gleich die passende Werbung ein. Nicht nur im Netz auch im Verramsch-TV werden E-Zigaretten in letzter Zeit häufig als harmlose Alternative zur herkömmlichen Zigaretten angepriesen. In dieser Woche hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aber ausdrücklich davon abgeraten. Denn auch sie enthält Krebs erregende Substanzen und sind zur Rauchentwöhnung ungeeignet.

Ja was den nun?  E-Zigaretten bestehen aus einem Gehäuse, einer Batterie, einem elektrischen Vernebler und einer auswechselbaren Kartusche, die mit Flüssigkeit gefüllt ist. Wenn der Raucher am Mundstück zieht, wird die Flüssigkeit verdampft und inhaliert. Was in dieser Flüssigkeit drin ist und vor allem das beim verdampfen entstehende Inhalat ist aber keineswegs harmlos. Neben Propylenglykol (daraus wird auch Disconebel hergestellt) und Nikotin sind es insbesondere Nitrosamine die als giftig und krebserregend gelten. Vor allem die Langzeitauswirkung beim Konsum können nach Angaben der BZgA noch nicht eingeschätzt werden.


Viele Fragen im zusammenhing mit der E-Zigarette sind noch offen, einfach weil die zu Grunde liegenden Probleme nicht ausrechend untersucht sind. Die wenigen Studien, die es zur Zeit gibt, konnten nicht einmal eindeutig zeigen, ob - und wenn ja, wie viel - Nikotin der Körper über die E-Zigaretten aufnimmt, von den Nebenprodukten ganz zu schweigen. Auch die frage ob die "Dampfe" unter das Arzneimittelgesetz fällt und daher nur in Apotheken verkauft werden darf ist umstritten.


Werbeslogans wie "Gesunde Alternative" oder "Rauchen ohne Risiko" sind aber (vorsichtig Ausgedrückt) irreführend. Auch wenn echte Zigaretten bei der Verbrennung tatsächlich mehr Gift( Teer, Blei, Formaldehyd und Kohlenmonoxid )als die E-Zigarette produzieren. Besser als der Umstieg auf die E-Zigarette ist und bleibt also schlicht das aufhören. Dafür ist aber eine Verha
ltensänderung auch bei liebgewonnen Ritualen und ein bisschen "Arschbacken zusammenkneifen" nötig.

Quellen: Pressemitteilung der BZgA und Apotheken-Umschau

15 Dezember 2011

KO-Tropfen auf dem Weihnachtsmarkt

Mit diesem Phantombild sucht die Berliner Polizei nach dem unbekannten Giftmischer der bisher 13 Menschen auf Berliner Weihnachtsmärkten geschädigt hat. Der Unbekannte ist vermutlich Deutscher, etwa 40 bis 45 Jahre alt und 1 Meter 80 groß. Er ist schlank, hatte sehr kurze, dunkelblonde Haare und trug zur Tatzeit eine dunkle Jacke und eine dunkle Hose. Er hatte immer einen Rucksack dabei, in dem er die präparierten Flaschen transportierte. Der Unbekannte sprach die Besucher auf Weihnachtsmärkten in Mitte und Charlottenburg an. Dabei erzählte er, vor kurzem Vater geworden zu sein und seine Freude mit anderen teilen zu wollen. In diesem Zusammenhang bot er seinen Opfern mitgebrachte- offensichtlich mit so genannten „KO-Tropfen“ versetzte- Schnapsfläschchen an, um mit ihnen gemeinsam auf das freudige Ereignis zu trinken. Dann verschwand der Unbekannte. (Quelle: Pressemitteilung der Polizei Berlin)

Um was es sich bei den KO-Tropfen genau handelt sagt die Polizei im Moment noch nicht.  Bisher wurden vor allem GHB (illegale Droge bekannt als Liquid Ecstasy) und Ketamin (Arzneimittel aus der Tier und Notfallmedizin) mit dem Thema KO-Tropfen in Verbindung gebracht. Leider gibt es bei den starken Arzneimitteln wie Barbituraten und Benzodiazipinen noch einiges mehr was sich als KO-Mittel einsätzen lässt. Zu dem Thema “Vergewaltigungsdrogen” gibt es in meinem Blog schon einen Eintrag vom März 2010.

Obwohl es aber bei den geschilderten Fällen nicht so aussieht als ob der gesuchte Giftmischer auf sexuelle Übergriffe aus ist. Ich hoffe die Polizei schnappt den Typen bald und wir erfahren was in seinem kranken Hirn vorgeht. Bis dahin gilt nicht nur auf Berliner Weihnachtsmärkten:

  • keine Getränke von Fremden annehmen
  • Getränke selbst bestellen und entgegennehmen
  • offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen
  • am besten mit Freunden unterwegs sein und aufeinander achten
  • im Notfall lieber an Bedienungs- oder Security Personal als an die neue Bekanntschaft wenden

11 Dezember 2011

40 Jahre BtMG

Zu einem 40. Geburtstag muss man schon mal gratulieren, selbst einem Gesetz was durchaus kontrovers Diskutiert wird. Im Dezember 1971 wurde das deutsche Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aus der Taufe gehoben. Es löste das bis dahin für Drogen gültige Opiumgesetz ab. Dieses galt seit Dezember 1929 (hätte jetzt also seinen 82 Geburtstag) und regelte vor dem BtMG die medizinische Versorgung der Bevölkerung mit Opium, Morphium und anderen Betäubungsmitteln.  In Ermangelung sozial auffälliger Drogenkonsumenten fristete das Opiumgesetz aber ein Schattendasein. Anfang der 1960er Jahre wurden pro Jahr lediglich 100 bis 150 Personen wegen Verstöße gegen die Normen des Opiumgesetz verurteilt. Drogenpolitik fand in der deutschen Gesellschaft also kaum Beachtung.

Ende der sechziger Jahre änderte sich der Stellenwert der Drogen- und speziell der Cannabispolitik. Dies geschah vor dem Hintergrund der internationalen Entwicklung (besonders in den USA)  und einer Reihe von Übereinkommen im Rahmen der Vereinten Nationen (UNO). Seither regelt das BtMG den Umgang mit den in seinen Anlagen I bis III genannten Stoffen und Zubereitungen.  Der Gesetzgeber ermächtigte in § 1 Abs. 2 bis 6 BtMG die Bundesregierung (Exekutive) durch Rechtsverordnung weitere Stoffe den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften zu unterstellen. Die Tatsache, dass nicht nur der Gesetzgeber (Lexikative), sondern ein Verordnungsgeber der Exekutive Straftatbestände schaffen kann, ist umstritten. Auch die Berliner Hanfparade im August diesen Jahres hat, unter dem Motto "40 Jahre sind genug", das BtMG aufs Korn genommen.

Dabei lässt selbst der schnellere Weg über für Verordnungen den Designern neuer Drogen immer noch genügend Zeit mit neue entwickeln psychoaktiven Wirkstoffen Kasse zu machen. Denn die Stoffe in den Anlagen des BtMG müssen aufs Molekül genau definiert sein. In den als "Legal Highs" vertriebenen Kräutermischungen und Badesalzen werden die Molekülverbindungen der Wirksubstanzen ständig modifiziert. Das lässt das Betäubungsmittelgesetz gegen die "Legal Highs" ziemlich zahnlos werden.

Zur Ahndung muss Polizei und Justiz häufig auf das Arzneimittelgesetz ausweichen, welches dafür aber eigentlich nicht gemacht ist. Um den Herrausforderungen der "neuen Drogen" wirksam begegnen zu können erwarte ich für 2012 eine grundsätzliche Änderung im BtMG, wahrscheinlich die Aufnahme ganzer Stoffgruppen (synthetischer Cannabinoide). Auch die europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat in ihrem 2011er Bericht diese Problematik angesprochen. Auch wenn das Betäubungsmittelgesetz viele Gegner hat, glaube ich das es uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben wird. Happy Birthday! 


Quellen: Wikipedia & EBDD


04 Dezember 2011

Drogenpolitik der Piratenpartei

Neben den "Grünen" und den "Linken" gibt es in Deutschland neuerdings eine dritte politische Kraft die sich für eine Liberalisierung der Drogenpolitik einsetzt, die "Piratenpartei". Die basisdemokratische Partei nutzt schwerpunktmäßig das Internet um an Programm und Inhalten zu arbeiten. In Berlin ist sie seit diesem Jahr erstmals in einem Länderparlament vertreten und auch die Umfragergebnisse auf Bundesebene sind beachtlich. Bei ihrem ersten Parteitag in Offenbach an diesem Wochenende wurden folgende drogenpolitische Position festgelegt:

Im Umgang mit Drogen positionierte sich die Partei liberal, aber verantwortungsbewusst und zukunftsweisend. Repressionspolitik betrachtet sie als gescheitert. Sie geht stattdessen vom mündigen, freien Bürger aus. Statt Konsumenten zu kriminalisieren sollen Erwerbsstrukturen kontrolliert werden. Prävention und Aufklärung sollte sachlich und auf Basis wissenschaftlicher Fakten erfolgen. Die Piratenpartei respektiert die Entscheidung von Menschen für den Konsum. Sie spricht sich aber auch für sinnvolle und notwendige Gesetze zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie einen flächendeckenden Ausbau von Hilfseinrichtungen aus.  (Quelle: Pressemitteilung)

Als positives Beispiel wird Portugal angeführt, welches im Jahr 2001 Drogen “entkriminalisiert” hat. Das Portugal ein Agrarland ist welches als ärmstes Land Westeuropas wirtschaftlich am Abgrund steht und daher mit Deutschland in keiner Weise vergleichbar ist findet keine Erwähnung. Auch die Möglichkeiten von Prävention und Aufklärung werden von den Piraten völlig überschätzt. Ich frage mich ob die Piratenpartei wirklich glaubt das die jährlich weit über 180.000 Toten (in Deutschland) durch Alkohol und Rauchen einfach nur nicht genügend aufgeklärt waren. Lediglich der flächendeckenden Ausbau von Hilfseinrichtungen scheint mir sinnvoll und notwendig sollte die “Entkriminalisierung” kommen.

Die Beschlüsse zur Drogenpolitik passen ins gesamt Bild. Mit ihren Forderungen zum bedingungsloses Grundeinkommen, der kostenlosen ÖPNV Nutzung und der de facto Auslöschung des Urheberrechtes positionieren sich die Piraten als sozialromantische Klientelpartei.

Foto: Olaf Haensel (flickr-Account "Piratenpartei Deutschland")

24 November 2011

Foren Sucht und illegale Drogen

Um sich über Drogen und Sucht zu informieren bietet das Netz zahlreiche Webseiten und Portale. Neben diesen Informationsseiten, bieten Foren und Communitys eine gute Möglichkeit um sich zu belesen. Hier tauschen sich Drogennutzer, Neugierige und Kritiker untereinander aus. Zur Erhaltung der Übersichtlichkeit habe ich in diesem Blogeintag den Schwerpunkt auf Foren zum Thema illegalen Drogen gelegt.

http://forum.suchtmittel.de/
Das Forum gehört zum privaten Informationsportal des Suchtmittel e.V. aus Wiesbaden. Das Portal und das Forum informiert umfassend und möglichst wertungsfrei über Wirkung, Risiken und Gefahren einzelner Drogen und Süchte. Das Forum hat über 5000 registrierte Benutzer und mehr als 66000 Beiträge.

http://forum.hanfburg.de/fhb/
Die Hanfburg ist eine Pro Cannabis Commuity. Es geht im Forum in erster Line um den Anbau von Hanf in allen Varianten. Im Unterforum "Extended Growing" werden aber auch Rechts- und Suchtfragen behandelt. Das Forum hat über 107.000 registrierte Benutze und mehr als 2 Millionen Beiträge

http://www.copzone.de/phpbbforum/viewforum.php?f=4
Die CopZone ist ein Forum für alle Themen die Polizei-, Zoll-, und Justizvollzug betreffen. Das Unterforum "Betäubungsmittel / Drogen" ist Hochinteressant und hat im Moment 427 Themen. Hier reden Polizisten und Zöllner mit Konsumenten und Drogensündern. Das Forum hat insgesammt über 47000 registrierte Benutzer und mehr als 84000 Beiträge.

http://www.land-der-traeume.de/forum.php Das Land der Träume Forum bezeichnet sich als "your psychedelic community" und dient in erster Line dem Erfahrungsaustausch unter Konsumenten. Kern des Forum sind sicher die mehr als 3000 (Drogen-) Tripberichte. Das Forum hat insgesammt über 9000 registrierte Benutzer und mehr als 440000 Beiträge. 

http://www.drugs-forum.com/forum/index.php
Das mehrsprachige "Drugs-Forum" behandelt besonders im englischsprachigen Bereich zahlreiche Drogen. Aber auch im deutschsprachigen Bereich finden sich fast 2000 Beiträge. Das Forum hat insgesammt über 100.000 registrierte Benutzer und mehr als 847000 Beiträge.

Bei den Foren:
http://www.kifferforum.com
/ http://www.kiffertalk.de und http://www.opencannabis.net/forum/
geht es um Deutschlands beliebteste illegale Droge "Cannabis". Wer bissel stöbert findet auch hier durchaus interessante Beiträge. Allerdings gibt es auch einge Unterhaltungen die mich darin bestärken das Kraut eher nicht anzurühren.

17 November 2011

die neuen Drogen kommen

“Legal Highs” sind auf dem Vormarsch, das ist die Kernaussage des  Drogenbericht 2011 der Europäischen Beobachtungstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD). Obwohl “Legal Highs” alles andere als harmlose Kräutermischungen sind (siehe Blogeintrag Legal Highs im Dezember 2010), hat ihre Verbreitung in Europa rapide zugenommen. Laut EBDD sind derzeit mehr als 150 dieser synthetischen Substanzen in Europa bekannt. In diesem Jahr wurden bisher 39 neue Substanzen registriert.

Das Problem, neben der Unberechenbarkeit der Wirkung dieser psychoaktiven Substanzen, ist deren rasante Entwicklung. Die Risikobewertung und eventuelle Aufnahme in Rechtsvorschriften wie das BtmG kommen da nicht nach. Hier mahnt die EBDD Handlungsbedarf an. Als Beispiele werden hier Irland und Polen genannt. Beide Länder haben innerhalb kurzer Zeit Rechtsvorschriften zur Begrenzung des freien Verkaufs psychoaktiver Substanzen verabschiedet, die nicht im Rahmen der Drogen- und Arzneimittelgesetzgebung überwacht wurden.

Interessant finde ich auch wie die Beobachtungstelle in Zukunft einen Überblick über die in Europa konsumierten Drogen behalten möchte. Auf Seite 115 des Berichtes wird auf die Abwasseranalyse als “eine sich rasch entwickelnde Wissenschaftsdisziplin, mit der die Entwicklung des illegalen Drogenkonsums in der Bevölkerung eingeschätzt werden soll” bezeichnet. Unter bestimmten Annahmen ist es möglich, anhand des Metabolitgehalts (Stoffwechselprodukte) im Abwasser eine Schätzung des Konsums der betreffenden Drogen in einer Gemeinschaft anzustellen.

Die gute Seite des Drogenbericht 2011, der Konsum anderer illegaler Drogen bleibt stabil oder geht zurück. So gehen bei Cannabisprodukten, den immer noch mit Abstand am häufigsten konsumierten illegalen Drogen, die Fallzahlen zurück. Ähnlich sieht es mit Kokain und Ecstasy (MDMA) aus. Beim Heroinkonsum flacht sich der seit 2003/2004 verzeichnete Rückgang ab, die EBDD bezeichnet ihn als stabile oder durchwachsen.


http://www.emcdda.europa.eu/events/2011/annual-report

03 November 2011

Werbung für Drogen

Wer für Drogen Werbung macht, macht sich strafbar. Das steht in §29 Abs.1 Nr.5 des BtmG. Natürlich sind damit nur die in den Anlagen des BtmG aufgeführten, also illegalen Drogen, gemeint. Das unsere Gesellschaft beim Wort Drogen nur an illegale Drogen denkt, konnte man in der vergangene Woche wieder wunderbar beobachten. Über die jetzt geklärte Todesursache von  Amy Winehouse (4,16 Promille Alkohol im Blut) hörten man in den Medien Dinge wie „Keine Drogen sondern Alkohol war die Todesursache“.
 
In Deutschland ist Alkohol schuld an jährlich weit über 70.000 Toten, das Rauchen kostet sogar weit über 110.000 Menschen das Leben. Alle illegale Drogen zusammen kommen auf ca. 1500 Tote. (Quelle: DHS) Über sonstige gesundheitliche oder gesellschaftliche Probleme die durch diese legalen Drogen ausgelöst werden möchte ich mich jetzt gar nicht erst auslassen. Trotzdem ist nur das Werben für illegale Drogen verboten, das für Legale ist lediglich teilweise eingeschränkt.

So gibt es für Alkohol gibt es gar keine Einschränkungen. Eine Studie des Gesundheitsministeriums hat nachgewiesen das Alkohlwerbung maßgeblich dazu beiträgt, dass Jugendliche umso früher und umso mehr trinken, je mehr Alkoholwerbung sie gesehen haben. Im Juli 2009 hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) einstimmig einen Antrag verabschiedet, nach dem die Hersteller alkoholhaltiger Getränke freiwillig auf Imagewerbung verzichten sollen. Die steigenden Fallzahlen bei jugendlichem Alkohlmißbrauch zeigen das dabei nichts rumkommt.

Für Tabakerzeugnisse ist Werbung in Deutschland nur noch eingeschränkt erlaubt. Komplett verboten sind Werbung im Internet, Anzeigen in Presseartikeln sowie Fernseh- und Radio-Spots. Ebenfalls ist das Sponsoring von Veranstaltungen und das Verteilen von Gratis-Zigaretten nicht erlaubt. Zulässig ist dagegen noch Plakat- und Kinowerbung. Auch hier gibt es aber Einschränkungen neben dem obligatorischen Warnhinweis, etwa im Hinblick auf Wirkungs-Aussagen und Sendezeiten. Erlaubt ist im Übrigen noch die Imagewerbung von Tabakfirmen. Die Details des Werbeverbots sind im Wesentlichen in zwei Gesetzen geregelt, dem Vorläufigen Tabakgesetz (VTabakG) und in der europäischen Richtlinie 2003/33/EG (sog. Tabakwerbe-Richtlinie).

Erst vergangene Woche eine Dokumentation des Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg vorgestellt. Demnach sind die Deutschen trotz der bestehenden Werbeeinschränkungen beim Einkaufen in Supermärkten oder Einzelhandelsgeschäften, an Tankstellen, durch Zigarettenautomaten, in Wartebereichen öffentlicher Verkehrsmittel, in der Gastronomie oder auf Freizeitveranstaltungen massiver Zigarettenwerbung ausgesetzt.

Das Werbung wirkt beweist sich schon dadurch das Millionen dafür ausgegeben werden. Drogen auch legale schädigen Menschen und Gesellschaft. Werbung für sie sollte langfristig weiter eingeschränkt werden. Beim Alkohol sind hier erste Schritte vom Gesetzgeber gefordert. Bei Tabakwerbung muss das Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) der Weltgesundheitsorganisation weiter umgesetzt werden. Auch hier muss der Gesetzgeber handeln und das Übereinkommen in nationales Recht umsetzen.

Quellen: DHS, Wikipedia, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg

13 Oktober 2011

giftige Opiatsuppe als Heroinersatz

Heroin gehört an sich schon zu den bösesten aller Drogen. Der Suchtdruck der auf den Konsumenten lastet ist für ausentstehende nicht Nachvollziehbar. Der Heroinsüchtige lebt (wenn man das überhaut noch so nennen kann) nur noch für die Droge. Jeglicher gesunde Menschenverstand bleibt auf der Strecke und letztlich ist es ihnen egal was genau sie sich in die Vene spritzen.

Es wird Krok oder Krokodil genannt und ging in dieser Woche durch alle Medien. Eine giftige Suppe auf Desomorphin Basis. Das Opiat wird aus rezeptfreien Codein-Tabletten unter Beimischung von Farbverdünner, Feuerzeugbenzin, Phosphorsäure und anderen giftigen Substanzen hergestellt. Die so entstandene braune Flüssigkeit hat katastrophale Auswirkungen für die Süchtigen. Die Haut verfärbt sich grünlich-grau und wird schuppig, daher der Name Krokodil. Die Droge frisst ihre Konsumenten von innen her auf, mit der Zeit verfaulen sämtliche Körperteile. Krok ist in Russland weit verbreitet und tritt nun vermehrt auch in der Deutschen Heroinszene auf. Der einzige Vorteil, es ist relativ billig. Der Zugang zum Grundstoff Codein soll jetzt erschwert werden, um so den Krok-Boom zu stoppen.

Ähnlich wie Krok funktioniert auch Polski Kompot  (auch Polnische ...Suppe, ...Tunke, ... Heroin genannt). Eine dunkelbraune, morphinhaltige Flüssigkeit, die durch Auskochen von Mohnkapseln bzw. Mohnpflanzenteilen in Lösungsmittel und anschließender Acetylierung mittels Essigsäureanhydrid gewonnen wird. Zur Herstellung wird eine in Polen beheimatete Blaumohnsorte verwendet, daher das Polski im Namen. Der Wirstoff hier ist Monoacetylmorphin  eine Vorstufe von Heroin. Nachdem der Blaumohnanbau in Polen verboten wurde, ist es auch um “Polski Kompot” ruhig geworden.

Quellen: Focus.de & Wikipedia

Foto: © Anja Roesnick - Fotolia.com

09 Oktober 2011

Wietpas - Ende der Coffeeshops

Bereits im Oktober 2009 habe ich in diesem Blog den Beitrag “Ende des Rauschgifttourismus” verfasst. Damals wurden in den Grenznahen hollänischen Gemeinden “Roosendaal” und “Bergen op Zoom” die ersten Coffeeshops geschlossen. Die Bürger hatten genug von den “Rauschgifttouristen”. Zwei Jahre danach gibt es in den Niederlanden zwar immer noch Coffeeshops, der Wind der ihnen ins Gesicht weht wird aber immer eisiger.

In den landesweit über 700 Coffeeshops gilt demnächst eine Ausweispflicht. So sollen zum einen Minderjährige vom Cannabiskonsum abgehalten, zum anderen der Rauschgifttourismus endgültig ausgetrocknet werden. Die Coffeeshops sollen in Mitgliederclubs umwandeln werden, in denen nur noch Einheimische bedient werden dürfen. Der so genannte “Wietpas” darf nur noch an volljährige Holländer ausgegeben werden. Pro Shop dürfen maximal 1000 bis 1500 Pässe ausgegeben werden. Auch die Drogen Menge die pro Tag und Wietpas gefauft werden darf, soll (auf 3g) beschränkt werden.

Bereits seit 1. Oktober werden in 13 von 14 Coffeeshops in Maastricht nur noch Niederländer, Belgier und Deutsche mit Cannabis versorgt. Das so genannte “Nachbarlandkriterium” haben die Coffeeshopbetreiber selbst eingeführt. Nachdem sie erfolglos gegen den Wietpas geklagt hatten, versuchen sie nun durch Eigeninitiative die drohenden, strengeren Gesetze noch abzuwenden.

Aber nicht nur der Wietpas bedoht die Kiffer in Holland. Die neueste Idee der konservativen Regierung: Der Verkauf von starkem Cannabis mit einem THC-Gehalt von mehr als 15 Prozent soll verboten werden. Eine von Gesundheitsministerin Edith Schippers berufene Kommission hatte im Juni einen Bericht vorgelegt, demzufolge Joints mit mehr als 15 Prozent THC ein unvertretbar hohes Suchtrisiko und zudem bei häufigerem Gebrauch die Gefahr schwerer Psychosen mit sich bringen. 80 Prozent des im vergangenen Jahr in den Niederlanden verkauften Cannabis soll einen THC-Gehalt von über 15 Prozent haben. Gute Nacht Coffeeshop.

Quelle: grow! Magazin, stern.de 
Foto: VOCM (Verband Maastrichter Coffeeshops)

01 Oktober 2011

PINTA-Studie zur Internetsucht

Internetsucht klingt zwar nach einer neuen Modekrankheit, ist aber vor allem das virtuelle Pendant zu Suchtfeldern die es schon länger gibt. Der Begriff Internetsucht subsumiert verschiedene Dinge von denen man, nicht erst seit es Internet gibt, abhängig werden kann. So wie Wetten, Spielen oder Kaufen. Während man aber um eine Spielhalle in der echten Welt einen Bogen machen kann, ist das im Internet schwieriger. Hier ist die verlockende Seite nur einen Klick entfernt.
 
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat am Montag eine Studie zur Internetsucht vorgestellt. Demnnach gibt es in Deutschland 560.000 Menschen die internetsüchtig sind. Die so genannte Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA I)“ der Universität Lübeck und der Universität Greifswald hat folgende Fakten zu Tage gefördert:                                                                                    
  • Etwa 1 Prozent der 14- bis 64-jährigen Menschen in Deutschland werden als internetabhängig eingestuft.
  • 4,6 % der 14- bis 64-Jährigen (rund 2,5 Mio. Menschen) werden als problematische Internetnutzer angesehen.
  • Mit 2,4 % in der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen ist die Verbreitung der Abhängigkeit am größten, 13,6 Prozent sind hier problematische Internetnutzer.
  • In der Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen sind deutlich mehr Mädchen (4,9 %) als Jungen (3,1 %) internetabhängig
  • Abhängige Mädchen nutzen im Internet vorwiegend soziale Netzwerke (77,1 %) und eher selten Onlinespiele (7,2 %).
  • Jungen Männer nutzen etwas seltener soziale Netzwerke (64,8 %) und häufiger Onlinespiele (33,6 %).
Wie bei anderen Suchtproblemfelder (z.B. Alkoholsucht) ist der Kontrollverlust das entscheidende Kriterium um von “Sucht” zu sprechen. Das Leben spielt sich nur noch ON(line) ab. Internetsüchtige gehen nicht mehr zur Arbeit oder zur Schule, vernachlässigen soziale Kontakte und verwahrlosen teilweise sogar körperlich. Auch die Symptome beim Entzug sind ähnlich denen von stoffgebundener Sucht wie der nach Alkohol, Nikotin oder Cannabis. Den Internetsüchtigen quälen dann Missstimmung, Angst, Reizbarkeit oder Langeweile. Um dem zu begegnen möchte die Drogenbeauftragte:
  • Jugendgerechte Präventionsarbeit, Beratungs- und Behandlungsangebote.
  • standardisierte Diagnose- und Behandlungsleitlinien für Computerspiel- und Internetsüchtige
  • Einbeziehung der Suchtgefahr in die Altersbewertung von Computerspielen
Das Internet ist schon eine feine Sache. Trotzdem muss man mit verantwortungsvoll damit Umgehen und diesen Umgang auch jungen Menschen beibringen.

Foto: © Pavel Sazonov - Fotolia.com

21 September 2011

Konsumverbote für legale Drogen

Alkoholverbot im Hamburger Nahverkehr, Rauchverbot in den Zelten des Münchner Oktoberfest, legale Drogen geraten im öffentlichen Raum zunehmend unter Druck. Ein Trend den ich positiv finde, schließlich sind rauchen und saufen tödlicher als alle illegalen Drogen zusammen. Gerade weil sie sich nicht gänzlich verbieten lassen sind solche Einschränkungen nützlich und wichtig.

Wer sich hier über einen Angriff auf seine Grundrechte beschwert, verkennt das Freiheit auch immer die Freiheit des anderen ist. Die Freiheit ein Bierzelt zu besuchen ohne giftigen Rauch einzuatmen, die Freiheit S- und U-Bahnen zu nutzen ohne von Säufergruppen belästigt zu werden. Drogenfreiheit eben. Natürlich ist mit Verboten alleine keine Drogepolitik zu machen. Komasäufer, U-Bahnschläger und rücksichtslose Raucher wird es trotzdem geben. Aber es sind Schritte in eine Gesellschaft in der legale Drogen nicht allgegewärtig sind. In der verqualmte Räume und Saufgelage eben nicht der normale Zustand sind.

17 September 2011

Vereine & Projekte zur Drogenaufklärung

Während es in Deutschland auf dem flachen Land nicht weit her ist mit Drogenaufklärung, gibt es in den Großstädten schon einige Angebote. Vereine und Projekte widmen sich den Themen Drogen und Sucht oft auch mit einem akzeptierenden Ansatz. Hier einige Vereine und Projekte zur Drogenaufklärung.



eclipse e.V. Berlin
akzeptierende Drogenarbeit mit Informationen rund um das Thema Partydrogen

Eve & Rave e.V. Berlin
Informationen und Downloads, ein Verein zur Förderung der Party- und Technokultur und Minderung der Drogenproblematik.

Therapieladen e.V. Berlin
Therapie, Beratung und Prävention im Zusammenhang mit Cannabis und Partydrogen

Drogenberatung online Frankfurt a.M.
Suchthilfeverbund Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.
 

Alice-Project aus Frankfurt
akzeptierende Drogenaufklärung auf Events und Festivals

Jugend hilft Jugend e.V. Hamburg
Suchtinfoserver mit ausführlichen Informationen

Step Hannover
Präventionsseite und Beratung

Partypack der Drogenhilfe Köln e.V.
Präventionsprojekt mit Informationen und Hinweise im Zusammenhang mit Partys,

Chill Out e.V. Potsdam,
Verein zur Förderung akzeptierender Drogenarbeit


Foto: eclipse e.V. Berlin

11 September 2011

Drogen Fehlalarm

Viele Drogenfunde verdankt die Polizei aufmerksamen Bürgern. Hier ein seltsamer Geruch, da ein auffälliges verhalten, viele Ermittlungsansätze verdanken die Behörden solchen Hinweisen. Das daraus auch mal ein Griff ins Klo werden kann zeigen die folgenden Beispiele:

So sorgte im August 2008 eine Pflanze namens “Rosenwaldmeister” im schweizerischen St. Gallen für Schlagzeilen. Der “pflegeleichte Bodendecker” entwickelt nämlich den selben süßlichen Duft den man sonst nur von der Hanfpflanze kennt. Wochenlang gab es die wildesden Gerüchte woher der Cannabisgeruch kommt. Schüler wurden des kiffens und Anwohner der Hanfplantagerie bezichtigt. Erst nachdem der Übeltäter “Rosenwaldmeister” ermittelt und auf den Friedhof umgesiedelt wurden, beruhigten sich die Gemüter wieder. Quelle: Tagblatt St.Gallen

Im Sommer diesen Jahres sorgte die Insektenzucht eines jungen Mannes in Pirna (Sachsen) für eine Polizeiaktion. Die Tierchen, die zum Verkauf an Zoohandlungen bestimmt waren, benötigen ähnliche Zuwendung wie eine Hanfzucht. So waren die Fenster verdunkelt und der Stromverbrauch in der Plattenbauwohnung überhöht. Doch statt einer Cannabisplantage fanden die Beamten bei der Wohnungsdurchsuchung nur rauschmittelfreie Heuschrecken. Deren Besitzer nahm die ganze Aktion aber locker. Quelle: Dresdner Morgenpost
 

Auch in Österreich gab es diesen Sommer einen Drogen-Fehlalarm. Vogelhanfsamen der in Rindenmulch mitgeliefert wurde sorgten am Kärntner Ring in Wien für Aufregung. Die sich entwickelnden Pflänzchen wurde für eine Gurillia Cannabispflanzung gehalten. Schaulustige versuchten sich als “Drogenfahnder” und sogar die Polizei ermittelte. Mitarbeiter des Stadtgartenamts konnten das Drogenrätsel schlussendlich lösen. Quelle: Kurier Wien

Foto: Wikipedia

22 August 2011

kein Kokain in Berlin

Schlag gegen die Drogenkriminalität: 250 Beamte von Polizei und Zoll stellten am Donnerstag (18.08.)  mit Unterstützung von Spezialeinheiten in Bremerhaven 100 Kilogramm hochreines Kokain mit einem Straßenverkaufswert von bis zu zehn Millionen Euro sicher. Dem Zugriff im Bremerhaven sind jahrelange Ermittlungen vorausgegangen, wie immer bei Erfolgen dieser Größenordnung. Der Fund ist nach der Jahrhundertfeststellung von 1,2 Tonnen Heroin in Hamburg im April 2010 (Drogenguide berichtete) der zweit Größte der letzten 30 Jahre. Sieben Personen, mit Migrationshintergrund wie man heute sagt, wurden verhaftet. Der 50-jährige Hauptverdächtige ist Betreiber eines türkischen Kulturvereins in Berlin-Wilmersdorf, das Kokain soll auch für die Hauptstadt bestimmt gewesen sein.

Wahrscheinlich war in Berlin nach der Fashion Week anfang Juli das Kokain knapp. Und das wo doch in zwei Wochen schon wieder die Popkomm ist. Natürlich werden die Promis die es nötig haben auch auf da eine Möglichkeit finden ein Näschen zu ziehen. Denn auch wenn ich mich für die GER Berlin (Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift von Zoll und Polizei) über den Erfolg freue, den Kokainmarkt der Hauptstadt wird er sicher nicht austrocknen. Im besten Fall versaut er die Preise und verunsichert die Szene. 


11 August 2011

Ärger um die Hanfparade

Mal wieder gab es ärger Rund um die Hanfparade in Berlin. Am vergangenen Samstag (06.08.) fand die 15. Ausgabe der Hanfdemo statt. Nach Veranstalterangaben 2700 Teilnehmer (andere Quelle sprechen von nur knapp 2000) demonstrierten für die Legalisierung von Cannabis. Unter dem Motto "40 Jahre sind genug - BtMG ade!", war der runde Geburtstag des deutschen Betäubungsmittelgesetzes in diesem Jahr Aufhänger der Proteste. Auch in diesem Jahr beklagten die Hanffreunde wieder "Behördenstress und Beamtenwillkür".

Bis zum letzten Tag kämpfte der Hanfparade-Trägerverein JaKiS e.V. um die geplanten Info- und Verkaufsstände auf einem "Markt der Möglichkeiten" bei der Abschlusskundgebung. Doch Behörden und Justiz meinten, das sei alles zu kommerziell und genehmigten es nicht. Selbst die Teilnahme der Paradewagen an der Abschlusskundgebung, auf der Scheidemannstraße vor dem Reichstag, wurde untersagt.


Sicher hatten die Veranstalter gehofft auch einige Touristen von ihrem Wunderkraut begeistern zu können. Dieses Jahr hat es nicht geklappt. Da sie aber schon angekündigt haben so lange weiter demonstrieren zu wollen bis Cannabis legalisiert ist, werden wir ja noch viele, viele Hanfparaden erleben.

09 August 2011

Drogen Selbsterkenntnisse

Das sich das Showbusiness zu Drogen verhält wie eine Kaffefahrt zum Gratiskuchen wurde in diesem Blog schon öffters durchgekaut. Es gibt sie aber, die Hoffnungsschimmer. Prominente die erkennen das ihnen Drogen nicht gut tun und fortan die Finger davon lassen. Und das Beste an allen drei Beispielen, die Herren sind noch gut im Geschäft.

Reggaesänger Gentleman hatte irgendwann einfach Keinen Bock mehr auf Kiffen. In einem Interview für den SWR (Das Ding) erklärte er: “Ich habe gemerkt das ich das mit dem was ich machen will nicht mehr vereinbaren kann, das ich immer weniger Energie hatte und auch keine Lust mehr hatte auf viele Sachen und den Arsch einfach nicht mehr hoch gekriegt habe und einfach nichtmehr kommunikativ war. Irgendwann hatte ich das Gefühl und mir war klar das ich das eigentlich nicht will, den ganzen Tag Weed rauchen und schon einen kleinen Film zu fahren wenn mal kein Weed da ist.” Er hat sich bewusst gemacht das er sich etwas gutes tut und so war das aufhören einfach für ihn. “Im Moment fühlt sich das viel klarer an, Rauch ist nun mal das gegenteil von Klarheit und ich habe mehr vom Leben.” Quelle: SWR Interview mit Gentelman

Techno DJ Sven Väth berichtet in einem Interview mit der Bild am über seinen Drogenkonsum und die Gründe für seinen Ausstieg. “In Holland habe ich mal Super-skunk-Gras geraucht. Das ging total in die Hose. Ich stand völlig verunsichert in der DJ-Kanzel, wusste nicht, ob die Musik zu laut oder zu leise ist, was ich als Nächstes spielen sollte.” Den Anstoß mit dem Konsum illegaler Drogen aufzuhören gab ihm aber die Geburt seiner Tochter, die er im Kokainrausch erlebte. “Bei der Geburt meiner Tochter Paulina war ich so verstrahlt, dass ich dachte, so geht es nicht weiter. Ich hatte die Erkenntnis, dass ich nur ein guter Vater sein kann, wenn ich mit dem Zeug aufhöre. Seitdem habe ich nie wieder gekokst. Sonst würde ich heute nicht hier sitzen. Dafür danke ich meiner Tochter.” Quelle: BILD Interview

Schlagersänger Jürgen Drews hat ein mal Kokain ausprobiert, vor einem Konzert in Österreich. “Ich geh nach vorne, singe meine Lieder wie ich sie immer gesungen habe und denke wow Drews bist Du ein geiler Sänger.” Als er jedoch am nächsten Tag im Bus von einem Kollegen gefragt wird was denn am Vorabend los war und warum er so schlecht gesungen habe, war ihm klar: “Never again!” Quelle: ZDF Talk bei Markus Lanz 



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