23 Juni 2011

Sucht - Therapie - Rückfall



Mit einem spektakulär miesen Auftritt schaffte es Amy Winehouse diese Woche in alle Medien. Bei ihrem Konzert in Belgrad kam die britische Sängerin ein Stunde zu spät, bekam ihren Text nur unverständlich heraus, ließ das Mikro fallen und torkelte über die Bühne. Die Dame ist schon seit längerem der Inbegriff für Drogen- und Alkoholmissbrauch im Showbusiness. Obwohl sich Frau Winehose seit 2007 schon öfters in der Entzugsklinik "The Priory" aufgehalten hat, bekommt sie ihr Suchtproblem nicht in den Griff. Warum eigentlich nicht?

Mit Entzug alleine ist ein Drogenproblem nicht behoben. Von der Sucht nach einer Droge kann man auch in einer teuren Spezialklinik nicht geheilt werden. Vielmehr geht es darum den Süchtigen stark zu machen für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt. Denn auch wenn der Patient als "Clean" entlassen wird, die (Rück-)Fallstricke sind zahlreich und gefährlich, egal ob man Prominent ist oder nicht. Als Rückfallauslöser gelten:

- Suchtdruck, ein intensives Verlangen nach der Droge, besonders in dem Umfeld in dem sie früher schon konsumiert wurde
- Negative Gefühle wie Trauer, Familienstreit, beruflicher Stress sowie Konflikte jeglicher Art
- Angenehme Gefühle und Geselligkeit um diese zu verstärken
- Körperliche Beschwerden wie Schmerzen und Schlafstörungen
- scheinbare Kontrolle wenn man glaubt oder sich beweisen will das man die Droge im Griff hat
- Verführung zum gemeinsamen Konsum durch Umfeld und Freunde

Da geht es dem süchtigen Promi nicht anders als einem verwahrlosten Süchtigen vom Bahnhofsvorplatz. Wenn Freunde, Familie und Umfeld nicht mitziehen, weil es ihnen egal ist, sie selber süchtig sind oder ihm (dem Promi) nur in den A... kriechen egal was der anstellt, wird es verdammt schwer der Droge zu widerstehen. Wird ihnen der Rückfall dann bewusst, fallen die Betroffenen häufig in ein Loch. Dann kommt ihnen die ganze Mühe sinnlos vor, sie geben auf und sich wieder der Droge hin.

Über welchen Fallstrick Amy Winehouse gestolpert ist? Keine Ahnung. Ihre Drogenkarriere soll jetzt aber Mittelpunkt einer Dokumentation unter Regie von James Alexandrou werden. Da bin ich ja mal gespannt.

Quellen: Stern.de und c-d-k.de


Foto: © Dark Vectorangel - Fotolia.com

1 Kommentar:

Janto hat gesagt…

Bei Winehouse kann ich die Sucht auch nicht verstehen und will es auch nicht. Rock&Roll ist mir ja klar, Drogen und Exzess als Rebellion gegen geltende Werte sind da fast schon Pflicht und berechtigt aber es gibt eine Grenze ab wo man aufhört Künstler zu sein, der sich Freiheiten heraus nimmt und ab wo man nur noch Junkie ist.