16 Februar 2014

Uppers vom Vietnamkrieg in die USA

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Uppers vom Vietnamkrieg in die USA 

Crystal Meth Zahlen und Fakten

Beim Vietnamkrieg (1955 bis 1975) waren Gebrauch und Missbrauch von Drogen weit verbraucht. Um Angst und Schrecken zu betäuben oder sich den Kriegserfordernissen anzupassen wurden nahezu sämtliche bekannten Drogen konsumiert.

Diverse auf Amphetaminen basierende Aufputschmittel, auch Special Forces Popcorn, Uppers, oder Green Bomb genannt, wurden von den Soldaten verwendet um Erschöpfung und Müdigkeit zu überwinden und Durchhaltevermögen zu behalten. Die Pillen drückten auch den Appetit, so dass lange Märsche bei weniger Hunger und mitgetragenen Nahrung möglich wurden. Obwohl die "Uppers" nur limitiert Verwendung finden sollten, schluckten einige Spezialtruppen die Pillen über lange Zeit. Es gab verschiedene Typen von "Uppers", in verschiedener Stärke. "Greenies" oder "Green Bombs" waren Amphetamine in grünen Kapseln, die generell für Kampfpiloten und "U.S."-Spezialtruppen Einheiten sowie bei Fertiggerichten erhältlich waren. 

Die vietnamesische Bevölkerung profitierte vom Drogenhandel. Die "US"-Soldaten schickten Drogen sogar nach Hause, um den dortigen wachsenden Markt zu beliefern und selbst davon zu profitieren. Ab 1967 stieg der Drogenkonsum in den "U.S."-Truppen stetig an und erreichte 1972 epidemische Ausmasse. In Asien ist das Methamphetamin unter dem Namen “Yaba” bis heute eine der unheilvollsten Drogen. Aber auch die Antikriegsbewegung in den USA fand ihren Gefallen an den Drogen. 

Speed, bestehend aus Hydrochloriden und Amphetaminen, war eine der am meisten konsumierten Drogen der Hippie-Bewegung. Zunächst wurde es oral konsumiert, später wurde die direkte Injektion von Speed in den Blutkreislauf populär. Ab den späten Siebzigern entdeckten Motorradgangs, die wie die Hells Angels von Vietnamkriegsveteranen gegründet wurden, das dann sogenannte Crystal Meth als Einkommensquelle. Sie bauten Drogenküchen im großen Stil und erschlossen sich zunächst die kalifornischen Städte San Francisco und San Diego als Absatzmarkt. 

Das Methamphetamin nicht mehr nur als Pulver in Tabletten gepresst wurde, sondern in Form von Kristallen auf den Markt drängte verdankt es besonders einem Mann. Dem als "Uncle Fester" bekannten Chemiker Steven Preisler. Sein Mitte der Achtziger erschienenes Drogenkochbuch "Secrets of Methamphetamine Manufacture" erschloss die Crystal Meth Herstellungen einer breiten Öffentlichkeit. Denn nun konnte jeder aus legalen Zutaten den, nach Worten des Autors, "Raketentreibstoff für Menschen" herstellen. 

Ob in gewöhnlichen Mietwohnungen, abgelegenen Waldhütten oder in Wohnmobilen wie in der Erfolgsserie “Breaking Bad”, im ganzen Land entstehen so genannte Meth-Küchen. Wobei die bei der Herstellung von Meth entstehenden hochgiftigen und explosiven Substanzen immer wieder für heftige Unfälle sorgen. Sie fliegen einfach in die Luft oder die Lagerung der Zutaten im Kühlschrank neben Babybrei führt zur Vergiftung von Kindern. 

Trotz seiner fatalen Nebenwirkungen hat die Droge auch in den USA bis heute offenbar nichts von ihrem Reiz verloren. 2011 schätzte das National Institute of Drug Abuse, dass etwa 13 Millionen US-Amerikaner schon einmal Meth genommen haben. Auch die Anzahl der "Privatlabore" ist schockierend. Die amerikanische Drogenfahndungsbehörde (DEA) hat allein im Jahr 2010 rund 11.000 Meth-Küchen ausgehoben.

Quellen:
- Clark, Gregory R. “Words of the Vietnam War”
- SPIEGEL ONLINE “Von Pervitin bis "Breaking Bad: Die Karriere der Droge Crystal Meth”

Foto: © cornel2911 - Fotolia.com

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