22 April 2015

mehr Drogentote in Deutschland

Auch wenn das Niveau von 1990 bei weitem noch nicht erreicht ist, die Zahl der Drogentoten in Deutschland steigt wieder (siehe Abbildung).  Und das ist nur ein besorgniserregender Trend in der Rauschgiftlage 2014 die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Die Fakten und was sie bedeuten:

Die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Rauschgiftkriminalität ist im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent gestiegen und hat mit 276.734 Fällen wieder das Niveau des Jahres 2005 erreicht. >>> Das heißt die Polizei ist fleißig, denn Drogenkriminalität ist ein Kontrolldelikt. Denn Straftaten wie Diebstahl und Sachbeschädigung werden bei der Polizei angezeigt, Drogendelikte fast nie. Die “erfassten Fälle von Rauschgiftkriminalität” gibt es also nur wenn es auch Kontrollen und Ermittlungen gibt.

Die Anzahl der Erstauffälligen Konsumenten harter Drogen (EKhD) nahm um rund fünf Prozent (20.120 Konsumenten), die der Tatverdächtigen um knapp zehn Prozent (228.110 Tatverdächtige) zu. >>> Das heißt beide Aspekte, sowohl Sucht als auch Kriminalität, in Zusammenhang mit Drogen steigen an.

Ebenso stieg die Zahl der Drogentoten um drei Prozent auf 1.032 Personen leicht an. Während die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Heroin, Kokain und Crack seit Jahren zurückgeht, steigt die Anzahl der Todesfälle nach dem Konsum von Amphetaminen und Metamphetaminen. Auffällig ist die um das Fünffache gestiegene Anzahl der Todesfälle nach dem Konsum Neuer Psychoaktiver Stoffe (NPS), so genannter „Legal Highs“. >>> Das heißt die Konsumenten sterben an neuen Substanzen. Die schlimmen Todeszahlen Anfang der 90iger wurden mit Spritzentausch- und Substitutionsprogrammen erfolgreich bekämpft. Doch die “neuen Drogen” brauchen auch neue Bekämpfungsansätze.

Die Gute Nachricht zum Schluss. Das Betäubungsmittelrecht soll jetzt endlich fit für die Bekämpfung von „Legal Highs“  (nach neuer Sprachreglung “Neue Psychoaktiver Stoffe” kurz “NPS”) gemacht werden. „Ich spreche mich klar für eine andere Verfahrensweise aus. Es müssen ganze Stoffgruppen unter Strafe gestellt werden“, betont BKA-Präsident Holger Münch.

Quelle: Pressemitteilung der Drogenbeauftragten

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